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14.08.2025

Landschaftspflegeverbände warnen vor Kürzungen - Sorge um Bayerns Natur und Kulturlandschaften

Der LandTruck des Bayerischen Landtags machte im Juli Halt in Lindau (12.07.) und Bamberg (25.07.). Die Landschaftspflegeverbände nutzten die Gelegenheit, um mit den anwesenden Abgeordneten über die Zukunft der Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie (LNPR) zu sprechen – und ihre Sorge über eine mögliche Kürzung der Fördermittel zu teilen. „Für den Erhalt unserer Kulturlandschaften und der Artenvielfalt braucht es jährlich rund 120 Millionen Euro. Schon das bisherige Budget von 60 Millionen Euro ist das absolute Minimum – und selbst das scheint nicht gesichert“, betont Markus Eugler, 1. Vorsitzender des LPV Lindau-Westallgäu.

Die Folgen der aktuellen Haushaltslage sind bereits spürbar: Beim LPV Lindau-Westallgäu mussten geplante Arbeiten wie die Pflege von 380 Streuobstbäumen entfallen. Ebenso gravierend sind die Einschnitte in Bamberg: „Da uns dieses Jahr erheblich weniger Mittel für die Pflege hochwertiger Kulturlandschaften zur Verfügung stehen, können wir weniger als die Hälfte unserer wertvollen Flächen im Landkreis pflegen. Bleibt das so, sind viele bisherige Investitionen, auch seitens der Kommunen, wirkungslos“, so die Geschäftsführung des LPV Bamberg.
Besondere Aufmerksamkeit gilt nun dem Doppelhaushalt 2026/27, dessen Entwurf im Herbst 2025 vorliegen soll. Für die Jahre 2024 und 2025 waren jeweils 60 Millionen Euro für die LNPR eingeplant. Dieser Betrag reicht inzwischen jedoch nicht mehr: Zum einen gibt es inzwischen mehr Landschaftspflegeverbände in Bayern, zum anderen können ohne Mittelaufstockung die ambitionierten Naturschutzziele der bayerischen Staatsregierung nicht erreicht werden – etwa beim Biotopverbund oder bei der Moorrenaturierung. Nach aktuellem Stand ist jedoch mit Kürzungen zu rechnen. Ohne ausreichende Finanzierung könnten wertvolle Lebensräume nicht mehr gepflegt werden, was langfristig auch das Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten gefährden würde.

Die Landschaftspflegeverbände appellieren an die Politik, die erfolgreiche Zusammenarbeit von Kommunen, Landwirtschaft und Naturschutz durch eine verlässliche Mittelausstattung zu sichern. „Bayerns Natur lebt von kontinuierlicher Pflege – sie lässt sich nicht auf Pause stellen“, so Britta Linde, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbands Lindau-Westallgäu e.V. Unter dem Motto „Wir machen Landschaft“ setzen sich die Landschaftspflegeverbände in Bayern für die ausreichende Mittelausstattung der LNPR ein
Hintergrund: Landschaftspflegeverbände setzen vor Ort Maßnahmen zum Erhalt der Kulturlandschaft und Artenvielfalt um. Die LNPR-Förderung ist dabei ein zentrales Finanzierungsinstrument – unter anderem für die Umsetzung der Ziele aus dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“.

Foto: Vorstand des LPV Lindau-Westallgäu mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner beim LandTruck-Besuch in Lindau am 12.07.2025.

v.l.n.r: Ralf Arnold, 3. Vorsitzender des LPV Lindau-Westallgäu, Kreisobmann des Bau-ernverbands im Landkreis Lindau; Isolde Miller, 2. Vorsitzende des LPV Lindau-Westall-gäu, Vertretung des BUND Kreisgruppe Lindau; Ilse Aigner, Präsidentin des bayerischen Landtags; Britta Linde, Geschäftsführerin des LPV Lindau-Westallgäu; Markus Eugler, 1. Vorsitzender LPV Lindau-Westallgäu, Bürgermeister Gemeinde Grünenbach.

Pressemitteilung des LPV Lindau- Westallgäu e. V.:
Bleicheweg 11
88131 Lindau (Bodensee)
Britta Linde
Geschäftsführerin
Telefon 08382/8893400
Lindau/Bamberg, 29. Juli 2025