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16.05.2025

Landrat Stegmann zu den nächsten Schritten für eine bessere medizinische Versorgung im Westallgäu

Lindau (Bodensee) – Der Kreistag hat einstimmig beschlossen, 300.000 Euro bereitzustellen, um die ambulante medizinische Versorgung im oberen Landkreis zukunftssicher aufzustellen. Landrat Elmar Stegmann informierte den Kreisausschuss über das weitere Vorgehen.

Ziel des Projekts ist ein tragfähiges Konzept, das den wachsenden Herausforderungen im Gesundheitssystem gerecht wird und sich rechtssicher umsetzen lässt – noch vor der Sommerpause. Ob am Ende ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) entsteht oder ein anderes, besser geeignetes Modell, wird der Prozess zeigen. Entscheidend ist, was langfristig trägt.

„Als Landrat ist es mir ein zentrales Anliegen, für die Menschen im Landkreis eine verlässliche medizinische Versorgung sicherzustellen“, betonte Stegmann. „Viele Ärztinnen und Ärzte stehen kurz vor dem Ruhestand – und in manchen Bereichen und Fachrichtungen sind wir bereits heute unterversorgt. Wir müssen handeln!“

Der Landkreis setzt dabei auf einen breiten Schulterschluss mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, den Kliniken und weiteren Akteuren des Gesundheitswesens. Denn nur wer vor Ort arbeitet, kann realistisch einschätzen, wie sich der Bedarf entwickelt und wie junge Medizinerinnen und Mediziner für den Beruf im ländlichen Raum begeistert werden können.

Bereits in der kommenden Woche finden moderierte nicht-öffentliche Fachworkshops statt, bei denen Ärztinnen und Ärzte, Gesundheitseinrichtungen und weitere Beteiligte gemeinsam an Lösungen arbeiten. Die Beratungsfirma 2perspectives, die bereits das Gutachten zur stationären Versorgung im Westallgäu erstellt hat, bringt dabei nationale und internationale Best-Practice-Beispiele ein.

Landrat Stegmann betonte zudem auch die Rolle der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB): „Die Verantwortung liegt bei der KVB. Doch ich nehme ein Kommunikationsdefizit zwischen der Organisation und den Ärztinnen und Ärzten vor Ort wahr – das müssen wir dringend beheben.“ Bis Ende Juli will der Landkreis – gemeinsam mit der Ärzteschaft, den Gesundheitsakteuren und mit Unterstützung der Kommunen – einen konkreten Vorschlag vorlegen. „Wir erwarten, dass die KVB sich dabei konstruktiv einbringt und ihre Mitglieder bei der Umsetzung bestmöglich unterstützt.“