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09.10.2025

Projekt zur Sicherung der medizinischen Versorgung im Landkreis Lindau: Fokusgruppen setzen klare Prioritäten - Vorstellung im Kreistag am 23. Oktober

Lindau (Bodensee) – Das von der 2perspectives GmbH und der Gesundheitsregionplus begleitete Projekt zur Entwicklung eines innovativen Versorgungskonzepts für den Landkreis Lindau hat einen wichtigen Meilenstein erreicht. Nach zwei gut besuchten Präsenz-Workshops mit jeweils 30 bis 40 Teilnehmenden, einer intensiven Kommentierung des daraus entstandenen Konzeptpapiers sowie zwei anschließenden Online-Fokusgruppen, wieder mit zentralen regionalen Akteuren – darunter auch die örtliche Ärzteschaft, liegen nun konkrete Maßnahmenvorschläge für die kurz-, mittel- und langfristige Umsetzung vor. Das überarbeitete Konzept wird am 20. Oktober in Lindau bei einer weiteren Präsenzveranstaltung mit allen Beteiligten sowie zusätzlichen Interessierten aus dem Gesundheitsbereich weiter vertieft. Dabei sollen insbesondere die Schnittstellen zwischen verschiedenen Versorgungsebenen nochmals intensiver betrachtet werden. Am 23. Oktober 2025 folgt dann die Präsentation des Konzepts samt Maßnahmenkatalog im Kreistag Lindau.

„Unser Ziel ist ein tragfähiges, regional verankertes Versorgungskonzept, das ambulante und stationäre Strukturen stärker verzahnt, medizinisches Personal entlastet, digitale Möglichkeiten ausschöpft und Patientinnen und Patienten zuverlässig durch das System steuert“, erklärt Landrat Elmar Stegmann. „Dafür braucht es viele Mitwirkende – aus der ambulanten und stationären Versorgung, der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), den Kommunen sowie weiteren regionalen Einrichtungen. Ich freue mich sehr über die Beteiligung eines jeden Einzelnen und danke allen für die konstruktive Zusammenarbeit.“

Das Konzeptpapier, das als „Live-Dokument“ online verfügbar war, wurde insgesamt 104 Mal kommentiert. Auf Basis dieser Rückmeldungen konnten Lösungsansätze weiterentwickelt werden, die dann in zwei Online-Fokusgruppen priorisiert wurden.

Im Mittelpunkt standen dabei insbesondere folgende Themenfelder:

  • flächendeckende, wohnortnahe Angebote sowie mobile und telemedizinische Leistungen
  • multifunktionale Versorgungsstrukturen und Delegation ärztlicher Aufgaben
  • zentrale Organisation administrativer Tätigkeiten und IT-Dienstleistungen
  • Anreizsysteme, Ausbildung und Willkommenskultur für medizinische Fachkräfte
  • Stärkung der ambulanten Notfallversorgung und Patientensteuerung

Die im Laufe des gesamten Prozesses definierten Schwerpunkte und entwickelten Maßnahmen – gestaffelt in kurz-, mittel- und langfristige Schritte – werden am 23. Oktober im Kreistag vorgestellt.

Parallel dazu wird derzeit übrigens eine bundesweite Umfrage des Landkreises Lindau unter jungen Ärztinnen und Ärzten vorbereitet, um besser zu verstehen, welche Faktoren für oder gegen eine Niederlassung in einer Region entscheidend sind.